NR24

Anhand zweier Beispielrecherchen – dem rassistischen Terroranschlag in Hanau und dem Kindermord in einer Sekte – zeigen wir, wie investigative Langzeitrecherchen auch im Lokalen funktionieren können.

Zum Anschlag recherchieren Gregor Haschnik und Yağmur Ekim Çay seit mehreren Jahren; Gregors Sektenrecherche läuft seit 2014 und ist noch nicht abgeschlossen. Dabei konnten wir zur Aufdeckung etwa von Versäumnissen bei Ermittlungen zum Anschlag sowie beim Umgang der Waffenbehörde mit dem späteren Täter beitragen. Im Sektenfall wurde auch durch die Recherchen von Gregor eine Wideraufnahme der Ermittlungen und ein Gerichtsprozess angestoßen. Seine Ausdauer führte schließlich dazu, dass die Sektenchefin vor Gericht kam und nach fast 35 Jahren wegen Mordes an einem damals vierjährigen Jungen zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt wurde.

Welche Themen bieten sich für Langzeitrecherchen an? Welche Hürden gibt es dabei (in der Redaktion und außerhalb)?Wie „ordnet“ man so eine Recherche? Was kann sie leisten? Was ist über einen langen Zeitraum beim Umgang mit Quellen zu beachten? Wie kann man die Ergebnisse möglichst wirkungsvoll präsentieren? Welche konkreten Erfahrungen haben wir dabei gemacht?